Bockgeschichten

Was uns auf der Alp so beschäftigt:

Milchmengen, Tiergesundheit und Schneewetter natürlich, die Erdbeeren im Gewächshaus der Nachbarsalp, immer ausgefallenere Ideen für Käserezepturen, kein Holz mehr vor der Hütte, gutes Essen, bockige Geissen und Böcke.

Ja, die Böcke. Steinböcke, die wir beim Geissenhüten beobachten können. Packböcke, aber das ist Zukunftsmusik. Der Bock auf Arbeit, der war Mitte Sommer plötzlich verschwunden. Mittlerweile kreuzt er wieder etwas häufiger hier auf, allerdings oft in Gesellschaft seiner etwas störrischen Freunde «Bock auf Ausschlafen» und «Bock auf Pause».

Und die Geissböcke. Wie viele Böcke braucht es, damit alle Ziegen begattet werden und nächsten Sommer wieder als Milchziegen zu uns auf die Alp kommen können? Woher kriegen wir diese Böcke und wie kommen sie zu uns? David hat seinen Bock, Arnold, schon Anfang Sommer mitgebracht. Dies ist problematisch, weil die Geissen erst zu Ostern gitzeln sollen, und sie in der Gegenwart von Böcken schneller wieder bockig (fruchtbar) werden. Arnold musste also eine Bockschürze tragen. Das ist eine Art riesiges Kondom aus Leder, das an seinem Bauch angebunden ist und jeglichen Begattungsversuch verunmöglicht. Etwas unsexy sieht das aus, was wohl die Geissen davon abhielt, bockig zu werden. Kürzlich durfte er seine Schürze endlich ablegen. Dies freute ihn und die Geissen wie erwartet sehr. Unerwartet war die Auswirkung auf unser Team, wo plötzlich bis anhin unbekannte Männlichkeitswettkampfstendenzen auftauchten: Beim Frühstück wurde darüber diskutiert, wie viele Finger es durchschnittlich braucht, um die 40-Liter-Milchkannen zum Käsekessi hoch zu heben…


Arnold mit seiner berühmten Bockschürze


Rischuna-Alpkäse beim Abstieg


Durchschnittliche, gemütliche Geissweide


Die Alp Grava im Überblick mit der Alphütte ungefähr in der Mitte



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